Península Valdés – Für einen Tag auf Tierbeobachtung

Die Halbinsel Valdés ist der Hauptgrund für unseren Stopp in Puerto Madryn gewesen. Hier wollten wir zum ersten Mal Seel?wen, Seeelefanten und Pinguine in freier Wildbahn beobachten. Die kannten wir bis dato nur aus Filmen und einigen lang zurückliegenden Zoobesuchen. Au?erdem sollten sich in den Buchten vor der Halbinsel bis Mitte Dezember Wale tummeln. Diese beobachten zu k?nnen, w?re das absolute Highlight!!!

Um das Naturschutzreservat betreten zu dürfen, zahlt man circa 20 Euro Eintritt pro Person. Es ist m?glich die Halbinsel mit einem Leihwagen auf eigene Faust zu erkunden. Allerdings sind die Strecken lang – wir haben an dem Tag über 400 km zurückgelegt – und wenn man Pech hat, bleibt man mit dem Wagen mitten im nirgendwo liegen (so gesehen auf der Rückfahrt, wir konnten mit Motor?l leider nicht aushelfen). Also haben wir uns für eine organisierte Tour entschieden. Die Preise sind überall identisch und da wir von unserem Zimmergenossen erfuhren, dass er die Tour über das Hostel gebucht hatte und sehr gut fand, haben wir kurzerhand auch dort gebucht. Die Besichtigung der Halbinsel inklusive Bootstrip mit Walbeobachtung kostet pro Person 150 Euro. Wenn man schon hierher f?hrt, sollte man das Geld allerdings unbedingt investieren.

Wildlife auf der Hinfahrt

Morgens um 8 Uhr holte uns Daniel, unser Guide, vom Hostel ab. Zusammen mit einem anderen P?rchen aus den Niederlanden machten wir uns in seinem Wagen auf den Weg. Die einstündige Fahrt bis zum ersten Aussichtspunkt verging wie im Flug. Daniel hat uns viele interessante Infos über Puerto Madryn, Valdés und die dort lebenden Tiere gegeben. Au?erdem gab es schon die ersten Zwischenstopps zur Tierbeobachtung an der Stra?e. Eine riesige, fette Vogelspinne?– die allerdings nicht giftig sein soll ? – ?und die ersten Guanakos. Erwin hat sofort sein Herz an die niedlichen Wollkn?uel verloren… ?

Au?erdem halten wir am ersten Aussichtspunkt. Ein kleines Museum über die Tierwelt der Halbinsel und einen Aussichtsturm gibt es dort zu sehen.

Ein Highlight: Whalewatching

Weiter geht es nach Puerto Pirámides, unserem Ausgangspunkt für das Whalewatching?per Boot. Das Whalewatching wird über einen anderen Anbieter organisiert, weshalb Daniel seine Siesta vorverlegt und an Land auf uns wartet. Insgesamt gibt sechs Anbieter in Puerto Pirámides, wir fahren mit Whales Argentina raus. Zusammen mit 30 anderen Walbeobachtern betreten wir das Boot. Unser Guide, wir glauben, sie hie? Silvia, erkl?rt uns, dass die Südkaper gegen Juni in die Bucht des Golfo Nuevo kommen, um sich dort zu paaren. Danach schwimmen die M?nnchen wieder in den offenen Ozean hinaus und die Weibchen bekommen ihren Nachwuchs, den sie bis Mitte Dezember dort aufziehen, um danach ebenfalls in den Atlantik zurückkehren. Wir k?nnten heute also – wenn wir Glück haben – eine Mutter mit ihrem Kalb beobachten. Da die Saison allerdings langsam zu Ende geht, sind nicht mehr sehr viele Wale in der Bucht – aber eben noch einige. Sivia erkl?rt uns au?erdem, dass der Respekt gegenüber den Tieren sehr wichtig ist. Das hei?t, wir sollen leise sein, wenn wir in der N?he der Wale sind und uns auch nur wenig und leise auf dem Boot bewegen. Die Südkaper haben einen sehr gutes Geh?r und k?nnten sonst erschrecken. Au?erdem werden wir die Tiere nicht bedr?ngen. Das Boot h?lt in der N?he von Mutter- und Jungtier, f?hrt allerdings nicht zu dicht ran. Die Wale k?nnen dann selbst entscheiden wie dicht sie an das Boot herankommen.

Ich finde diesen sorgsamen Umgang mit den Tieren sehr gut. Also fahren wir hinaus in die Bucht. Natürlich kennen die Guides die Stellen, an denen die Wale h?ufig sind und zu dieser Zeit kennen sie sogar einige Mutter- und Jungtiere, die sie immer wieder antreffen. Allerdings sind wir nicht das einzige Boot im Golf. Zwei andere Boote sind schon an einer Stelle mit mehreren Walen. Das sind genug Boote, wir k?nnen nicht auch noch dorthin. Das w?re eventuell zu viel Stress für die Tiere. Also fahren wir weiter und sehen ein anderes Mutter-Kind-Gespann. Die beiden haben allerdings keine Lust, sich beobachten zu lassen. Sie kommen nur kurz zum Luftholen an die Wasseroberfl?che und tauchen dann für mehrere Minuten wieder ab.

So ist das eben. Glück geh?rt dazu. Trotzdem verbringen wir einige Zeit damit die beiden aus der Ferne zu beobachten bis die anderen beiden Boote die Stelle mit den Walen verlassen haben. Nun k?nnen wir unser Glück dort versuchen. Und das haben wir dann auch. Ein Jungtier ist sehr neugierig und kommt immer wieder nah ans Boot heran und schwimmt darunter hindurch. Die Mutter ist dabei natürlich immer an seiner Seite, um es zu beschützten. Es ist fast unm?glich in Worten zu beschreiben, wie beeindruckend die Begegnung mit diesen riesigen Tieren ist.

Noch unm?glicher ist es, diesen Moment auf Fotos festzuhalten, denn was dort wie ein gro?er grauer Fleck aussieht, am besten noch mit anderen Passagieren auf dem Boot, hat in diesem Moment Einiges in mir ausgel?st. Ich fühle mich wirklich klein neben diesen gro?en Tieren. Alles wirkt klein daneben. Denn solange diese Bucht vom Menschen gut behandelt wird und es Südkaper gibt, werden diese Tiere jedes Jahr dorthin kommen und ihren Nachwuchs gro?ziehen. Nach ihrem inneren, wiederkehrenden Rhythmus. Egal, ob Donald Trump Pr?sident wird oder nicht, ob Gro?britannien aus der EU austritt oder nicht, ob ich mehr ?berstunden mache oder nicht. Das sind unsere Probleme, aber nicht die ganze Welt dreht sich darum.

Naja, daran habe ich nach dem Whalewatching jedenfalls gedacht und wollte euch an meinen hochphilosophischen Gedanken teilhaben lassen ?

Noch mehr Tiere

Danach ging es weiter im Programm. Wir fuhren zum Punta Norte, einem Aussichtspunkt, von dem man Seeelefanten beobachten kann. Die m?nnlichen Tiere sind schon wieder raus ins offene Meer, nachdem sie nach einer kurzen Paarungszeit auch auf der Halbinsel waren. Also konnten wir die Weibchen und Jungen vom letzten Jahr beobachten.

Sehr faule Tiere.

Den Gro?teil der Zeit lagen sie reglos am Strand rum und haben sich mal von einer auf die andere Seite gedreht. Im Wasser sollen sie aber sehr wendig und aktiv sein. Wer wei? das schon…

Weiter ging es zu einer kleinen Kolonie Magellanpinguine. Die Pinguine brüten gerade. Einige Küken sind auch schon geschlüpft. Sie sind aber noch so klein, dass die Eltern sie st?ndig unter sich beschützen und w?rmen. An den Pinguinen waren wir sehr nah dran und sie hatten auch überhaupt keine Scheu. Scheinen das t?gliche Tourispektakel gew?hnt zu sein.

Zum Ende k?nnten wir von einem sehr sch?nen Aussichtspunkt noch einmal Seeelefanten sehen und einen wirklich sehr sch?nen Ausblick genie?en. Manchmal kann man sogar Orcas bei ihrer Jagd nach jungen Seeelefanten oder Seel?wen zusehen. Dieses Qu?ntchen Glück hatten wir zwar nicht, aber fanden es auch nicht weiter schlimm

?ber 400 km auf Schotterpisten gehen zu Ende…

Am Wegesrand konnten wir viele andere Tiere entdecken, die uns wohl nicht aufgefallen w?ren. Aber Daniel hat halt geübte Augen… Ein ?andú ?mit seinen Küken, zwei k?mpfende Echsen, ein „Eulenvogel“, ein unglaublich sü?es Gürteltier, einen H?schen… Wir hatten sie alle! ?

Auf dem 2-stündigen Rückweg nach Puerto Madryn waren wir ganz sch?n knülle, aber auch immer noch ziemlich beeindruckt, von den vielen Tieren, die wir hier in ihren natürlichen Lebensr?umen beobachten durften.

Ein sch?ner Tag – da waren wir uns einig!

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