Auf den Spuren von Carménère, Malbec, Torrontés – und Gewürztraminer

Gut-gehen-lassen?und?vino… für mich eine der besten Kombinationen!?Dem weininteressierten Leser ist sicherlich schon aufgefallen, dass es sich bei der ?berschrift um sehr bekannte chilenische und argentinische Rebsorten handelt. Schon die alten Griechen wussten: „Wo der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens“ und nach einer sehr aktiven Zeit in Patagonien und den Seengebieten, konnten wir in den Weingebieten ein wenig Mü?iggang erleben.

Chile und Argentinien nehmen innerhalb der weltweiten Weinproduzenten immerhin Platz 6 und 5 ein und sind damit beide gr??ere Anbaul?nder als Deutschland. Au?erhalb Europas produzieren lediglich die USA mehr Wein. Gute Voraussetzungen also für die Erkundung der dortigen Weingebiete, auch da beide L?nder in den letzten Jahren eine immer bessere Qualit?t herstellen und mehr exportieren.

Wir starten in Chile!?

Wie auch in Argentinien startete der Weinbau hier mit Rebsorten, die die Spanier nach der Besetzung des Landes einführten und kultivierten. Vor rund 150 Jahren wurden allerdings immer mehr franz?sische Trauben angebaut, die bei dem Klima besonders gut reifen. So baut Chile heute viel Cabernet Sauvignon, Sauvignon Blanc und Chardonnay an. Und natürlich den für Chile so typischen Roten: den Carménère. Diese ursprünglich franz?sische Sorte findet man heute fast ausschlie?lich in Chile, da sie in Frankreich nicht mehr vorkommt.

Dieses Mal haben wir keinen Leihwagen und erkunden darum die Weinregion Valle de Maipó, die quasi noch zur Hauptstadt Santiago de Chile geh?rt. Es gibt viele andere Weingebiete in Chile, die man besichtigen kann, unter anderem auch das Valle de Casablanca zwischen Santiago und Valparaíso. Diese sind allerdings von ?ffentlichen Verkehrsmitteln gr??tenteils abgeschnitten und somit für Backpacker nicht ganz so easy zu erreichen. Ins Valle de Maipó kommt man dagegen gut per U-Bahn und Bus. Für die Touren und Verkostungen in zwei vi?as melden wir?uns also vorab online an und dann geht es auch schon los! Als erstes besuchen wir das historische Weingut Cousi?o Macul. Nach der interessanten Besichtigung dürfen wir 3 Weine verkosten: einen Merlot, einen Syrah?und einen Roséwein (in unserem Fall aus Merlot-Trauben).

Nerdfact: In Chile und Argentinien wird zur Herstellung von Roséwein h?ufig der Saft dunkler Trauben zusammen mit der Maische (Traubenkerne, Taubenschale und andere feste Bestandteile) für 12 – ?48 Stunde vergoren. Dadurch haben diese Weine eine sehr kr?ftige Farbe, anders als wir es in Deutschland gewohnt sind.

Obwohl wir nicht die Premium-Tour gebucht haben, gefallen und die Weine sehr gut. Beim anschlie?enden Herumbummeln im Shop finden wir sogar eine bekannte deutsche Traube – ?Riesling. Auch Gewürztraminer wird in der Region angebaut. Interessant!

Nach einer Stunde Führung und Verkostung sind wir gegen 11 Uhr fertig und bei circa 34 Grad Mittagshitze hei?t es jetzt erst mal: Wasser trinken und im Schatten ausruhen bevor es zum n?chsten Weingut geht!

Bei der anschlie?enden Besichtigung des?Vi?a Aquitania haben wir eine Exklusivführung. Bei den hei?en Temperaturen scheint wohl niemand sonst um 15 Uhr nachmittags an Weinverkostung zu denken ? Das Weingut ist sehr jung, gerade mal 23 Jahre alt und wir k?nnen uns alle Produktionsr?ume genau ansehen. Abschlie?end probieren wir ebenfalls einen Syrah, einen Rosé und einen Cabernet Sauvignon.

Leider konnten wir den so typischen Carménère auf den Weingüter nicht probieren, allerdings haben wir uns davon mal ein Fl?schen aus dem Supermarkt geg?nnt und mit dem leckeren Roten zu Silvester angesto?en!

Weinboom um Mendoza

Von Chile aus geht für uns mit dem Bus weiter nach Mendoza.

Mendoza ist die Weinregion schlechthin in Argentinien. Hier werden circa 75% der argentinischen Weine angebaut. Dementsprechend boomt auch der Weintourismus und überall kann man unterschiedliche Touren buchen. Auch hier liegen die Weingebiete etwas au?erhalb des Stadtzentrums, man muss also mit dem Bus oder Fahrrad hinfahren… oder man bucht eine der vielen Touren. Bei 40 Grad (!!!) ?Tagesh?chsttemperatur waren wir dann doch etwas faul und haben genau das gemacht ?

Und die Tour war (wider Erwarten) erstaunlich gut. Drei Weingüter haben wir angesteuert und jeweils Rundgang und Verkostung mitgemacht. ?berall wird hier der für Argentinien so typische Rotwein, der Malbec, angebaut. Ein wirklich sehr leckerer, guter Rotwein – zwar kr?ftig und mit vielen Tanninen, aber vor allem wenn er etwas ?lter ist, kommt er ganz sanft und zart daher. Jedenfalls probierenswert! ?hnlich zu Chile gibt es hier allerdings auch andere Sorten, wie beispielsweise Merlot.

Die Weingüter waren allesamt unterschiedlich, was die Tour sehr interessant machte. So besichtigten wir beispielsweise das organische Weingut Familia Cecchin. Allein die Reben, wie sie dort zwischen Oliven- und Pfirsichb?umen im Gras stehen, sind einen Besuch wert. Hier kann man wie in einem sch?nen Garten umherwandern.

Geschmacklich erlebten wir unser Highlight allerdings in der Bodega Los Toneles. Dort durften wir das Premium-Tasting mitmachen und einige wundervolle ?ltere Weine kosten. Hier hat sich auch Erwins feine Zunge unter Beweis gestellt, dem natürlich der teuerste 25 Euro-Wein am besten geschmeckt hat – zum Schluss hat es dann trotzdem?eine günstigere Medium-Premium-Flasche in unseren Einkaufsbeutel geschafft ?

Wei?weine in und um Cafayate

Unsere letzte „Weinstation“ in Argentinien hei?t Cafayate. Dieser kleine Ort hat neben Weinen auch noch mehr zu bieten, n?mlich die beeindruckende Natur der Quebrada de Las Conchas und den Wasserf?llen des Rio Colorado.

 

Aber zurück zum Thema ?

Cafayate ist eine kleine, aber dafür berühmte Weinregion im Nordwesten Argentiniens. Der Ort befindet sich in den Andenausl?ufern und liegt somit auf 1.683 Metern. Hier wird der berühmte argentinische Wei?wein angebaut: der Torrontés! Oder genauer Torrontés Riojano.

Ein ganz toller Wei?wein, der einen intensiv fruchtigen Geruch hat und trotzdem trocken ist. Wobei es auch sü?e Varianten zu bekommen gibt. Die üblichen roten Trauben (Cabernet Sauvignon usw.) werden hier allerdings auch angebaut.

Einige Bodegas kann man fu?l?ufig direkt im Ort besuchen, sieht allerdings nur die Produktionsr?ume, da die Rebst?cke etwas au?erhalb liegen. Um den Ort herum liegen die meisten Weingüter maximal 5 km entfernt, was sich entweder mit dem Fahrrad, Taxi oder bei etwas kühleren Wetter auch gut zu Fu? bew?ltigen l?sst. Wir haben drei Weingüter besucht, wobei uns die Finca Las Nubes?und die Bodega Domingo Molina am besten gefallen haben. Viele Touren sind hier nur auf Spanisch, da viel weniger ausl?ndische Touristen herkommen als nach Mendoza. Nachdem wir aber schon einige Führungen vorher mitgemacht hatten,?kamen wir trotzdem sehr gut mit und das Probieren der Weine klappt auch ohne Spanischkenntnisse ?

Ich hoffe, einige von euch haben jetzt etwas Appetit auf chilenische und argentinische Weine bekommen.

Wir machen dann mal gleich unser letztes Fl?schen auf, bevor es weiter nach Bolivien geht.

Salud!?

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